Eine der Top-10 Sehenswürdigkeiten in Norwegen, wenn nicht sogar die berühmteste. Seit gestern Abend hatte es non-stop geregnet, ich hatte schon die Befürchtung, das könnte nix werden heute. Aber pünktlich um 8 Uhr kam die Sonne raus und ich hab eiligst mein Krempel zusammen gepackt um schnell los zu kommen. Mein Campingplatz war nur 3 km vom Startpunkt der Wanderung entfernt, also war ich um kurz vor 9 Uhr dort und auf dem Weg.
An den Ausmaßen des Parkplatzes merkt man, dass das einer der Massentourismus Hotspots Norwegens ist. Ich war bei weitem nicht der Erste, aber der Andrang hielt sich noch sehr in Grenzen und ich konnte ganz entspannt den Weg nach oben antreten.
Bergauf geht es über Naturstein Treppen, die aber wirklich gut hergerichtet sind und trotz einer Nacht Dauerregen war das kein Problem. Zwischendurch gibt es immer mal wieder flachere Stücke zum Teil mittels angelegter Stege über moorartige Flächen.
Ab dem letzten Drittel des Aufstiegs wird es dann wirklich sehr sehenswert. Es geht über weitläufige Gesteinsformationen und teilweise verläuft man sich manchmal auch ein wenig, wenn keiner mehr vor einem in Sicht ist, dem man einfach nachdackeln muss. Dann kamen die ersten Ausblicke auf den Lysefjord und der Aufstieg hatte sich schon jetzt gelohnt.
Das letzte Stück bis zum Felsplateau ging es dann an einer steilen Abbruchkante entlang, von der sich nicht schwindelfreie Menschen fernhalten sollten.
Wie man sieht, war der Massenansturm noch nicht hier oben angekommen und es waren vielleicht maximal 20-30 Leute da als ich ankam. Ich kann jedem nur raten, auch so früh (oder noch früher) aufzubrechen. Es lohnt sich, die Aussicht in Ruhe zu genießen, ohne von einer Touristen Gruppe nach der nächsten vor sich her geschoben zu werden.
Beim Abstieg habe ich einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wie das normalerweise da oben aussieht. Es kamen scharenweise Menschen den Berg hoch, aber als ich wieder am Parkplatz ankam, war der noch nichtmal sonderlich überfüllt. Ich will gar nicht wissen, wie das hier zur Hochsaison abgeht, da läuft man vermutlich im Gänsemarsch den Weg hoch und runter…
Insgesamt war ich 3,5 Stunden unterwegs wobei ich oben glaube ich ca. 20 Minuten verbracht habe. Die Tour wird meistens als schwer beschrieben, aber wenn ich mir überlege, wer mir da alles nach oben entgegen gekommen ist, kann diese Tour wirklich jeder machen der schon mal ein paar Kilometer und Höhenmeter zu Fuß hinter sich gebracht hat. Der Fitness Level entscheidet dann letztendlich nur, wie lange der Muskelkater anhält und wie heftig er wird 😂.
Den Rest des Tages bin ich dann ganz gemütlich weiter in Richtung Norden gefahren. Dabei habe ich mich an die Ryfylke Scenic Route gehalten. Es gibt einige solcher Touristen Straßen hier in Norwegen. Die verlaufen durch landschaftlich besonders schöne Regionen und sind etwas besser ausgebaut, was die Touri Infrastruktur angeht, also Parkplätze und Info Schilder was es wo zu sehen gibt. Landschaftlich wirklich berauschend und ich musste mich zwingen nicht an jeder Ecke anzuhalten an der ein neuer Fjord oder See zu sehen war, sonst wäre ich überhaupt nicht vorwärts gekommen.
Endstation heute ist kein Campingplatz, sondern nur ein sog. Stellplatz in Nesflaten. Solche Stellplätze bieten nicht die Infrastruktur eines Campingplatzes, aber für meine Zwecke heute völlig ausreichend. Ein schöner Stellplatz direkt am See mit Strom, mehr brauch ich heute nicht mehr.
Morgen geht es dann weiter in Richtung Hardanger Fjord oder gleich zur Hardanger Vidda, einer Hochebene die sehr sehenswert sein soll. Das entscheide ich morgen auf dem Weg, mal schauen…
Wie immer sehr kurzweilig beim lesen. Besonders, wenn man selber schon in Norwegen gewesen ist und vieles wiedererkennt. Wenn ich richtig liege bist du in der Nähe von Stavanger und möchte dir empfehlen einen kleinen Schlenker zu fahren. Dir weiter viel Spaß on Tour und danke für’s teilhaben lassen.
Danke! Bin auf dem Weg Richtung Norden. Stavanger habe ich ausgelassen, leider viel zu wenig Zeit…