Gestern Morgen habe ich noch einen schönen Wildpark in Güstrow besucht und danach habe ich mich dann auf den Rückweg gemacht. Eigentlich wollte ich noch einen Stopp in der Nähe von Leipzig einlegen, aber dort hat es in Strömen geregnet. Also habe ich mich entschieden bis nach Hause weiter zu fahren.
Das war es dann also wiedermal. Die erste Nacht habe ich schon wieder zuhause geschlafen, aber so richtig angekommen bin ich irgendwie noch nicht. Gestern Abend wusste ich nicht so richtig was mit mir und dem vielen Platz in der Wohnung anzufangen. Viel zu frisch sind noch die Eindrücke der zurück liegenden Wochen, das muss ich jetzt erstmal alles in Ruhe verarbeiten. Den Camper muss ich heute noch in Ruhe ausräumen und etwas sauber machen, bevor ich ihn dann zurück bringe. Dann wird auch so langsam wieder die Normalität zurückkehren.
Hinter mir liegen jetzt also 3 Wochen Norwegen Urlaub. Fühlt sich irgendwie merkwürdig an. Auf der einen Seite war es eine lange Zeit, wenn ich aber zurück denke was ich alles gesehen und erlebt habe, wundere ich mich eher wie das alles in 3 Wochen möglich war.
Norwegen war toll, schlicht und einfach gesagt. Ich hatte mich bewusst dazu entschieden außerhalb der Hauptsaison zu reisen, wie ich das schon in Neuseeland gemacht habe und es war die richtige Entscheidung. Zwar hatte ich teilweise etwas Pech mit dem Wetter, aber dafür war alles viel ruhiger, entspannter und nicht so überlaufen wie zur Hauptreisezeit. In den Fjorden und an der Küste gab es sehr viel Regen, aber auch immer mal wieder schöne Tage und Stunden dazwischen. Im Hochland war es vorwiegend sonnig, aber aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit auch schon etwas kälter. Trotzdem war es eine gelungene Mischung und ich habe die Zeit extrem genossen, auch wenn ich des Öfteren mal Naß geworden bin.
Irgendwann während meiner Reise habe ich einen Bericht gelesen, dass Norwegen die Nummer 1 der Länder ist, mit der höchsten Lebensqualität und das kann ich mir gut vorstellen. Neben den wunderschönen Landschaften, merkt man auch, dass diese von den Norwegern auch zur Entspannung genutzt wird. Klar sind viele Touristen unterwegs, aber auch jede Menge Norweger selbst machen Urlaub im eigenen Land. Es gibt ohne Ende Ferienhäuser, quasi in allen Ecken und Winkeln des Landes und diese werden das ganze Jahr über von den Einheimischen genutzt um in die Natur zu fahren und zu entspannen.
Ein paar Zahlen habe ich heute noch überschlagen. Ich war insgesamt 3 Wochen unterwegs, dabei habe ich mit dem Camper (die Überfahrten mit den Fähren nicht eingerechnet) ca. 4.800 km zurückgelegt. Mein Fahrrad konnte ich leider aufgrund des Wetters nicht ganz so oft benutzen wie erhofft und bin nur knapp 75 km gefahren. 50 km davon hab ich alleine in Oslo runter gestrampelt. Dafür bin ich ganze 220 km gelaufen und da waren wirklich sehr schöne Wanderungen dabei.
Im Unterschied zu meiner Neuseeland Reise, bin ich dieses mal von Zuhause aus aufgebrochen. Das hat seine Vor- aber auch Nachteile gehabt. Es war sehr angenehm, einfach den Camper beladen zu können, ohne erstmal alles in einen Koffer stopfen zu müssen. Auch das Fahrrad dabei zu haben war sehr schön. Der Nachteil war aber die Reiseplanung. Der Hin- und Rückweg war kein kurzer und ging durch Sprit, Fähren und Maut zum einen ins Geld, aber zum anderen war es auch eine Zeitfrage. Für den Rückweg habe ich das Heimreise-Fieber und die magische Anziehungskraft der Heimat etwas unterschätzt und zu großzügig geplant. Ich wollte mich gegen Ende nicht stressen und hatte keine Lust 2 oder 3 Tage am Stück hinterm Steuer zu verbringen um rechtzeitig wieder daheim zu sein. Also habe ich mich frühzeitig auf den Rückweg gemacht mit dem Vorsatz es langsam angehen zu lassen. Doch sobald ich in Deutschland war, hat mein innerer Kompass auf Heimreise umgeschaltet und ich wollte eigentlich nur noch so schnell es geht zurück. Nächstes mal werde ich das mit einplanen, aber so tragisch ist das jetzt auch nicht. Ich bin einen Tag früher daheim, als eigentlich geplant, habe aber mehr als genug erlebt und gesehen, dass es eigentlich für mehrere Urlaube gereicht hätte.
Norwegen war eine sehr schöne Reise. Ich habe mich auf den Süden konzentriert und damit schließt sich nicht aus, dass ich vielleicht irgendwann das Land nochmal ansteuere um z.B. die Fahrt bis hoch ans Nordkap zu machen, mal sehen.
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