Halbinsel Reykjanes

Der letzte Tag hat mich von Reykjavik über die Halbinsel Reykjanes bis nach Keflavik geführt.

Kurzer Foto Stopp am See Kleifarvatn und hier habe ich dann auch einen ersten Vorgeschmack bekommen, was mich heute erwartet.

Aus dem Fenster des Hotelzimmers habe ich nur blauen Himmel und Sonne gesehen und hätte am liebsten kurze Hose und T-Shirt angezogen, aber das mit den Temperaturen läuft hier ja bekanntlich etwas anders. Als ich dann zum Auto gelaufen bin, hab ich schon gemerkt, dass es zwar schön, aber etwas windig ist. Aber was den Wind angeht, war das in der Stadt noch mehr als harmlos. Auf dem Parkplatz am See dachte ich jemand schüttelt mein Auto durch und ich musste die Tür gut festhalten, sonst wär sie beim Öffnen weg gewesen! Beim Auto fahren hab ich den Wind nur ab und zu mal gemerkt, das fällt bei so einem flachen Auto gar nicht so sehr auf.

Von so einem „bisschen“ Wind lasse ich mich aber nicht abschrecken, schon gar nicht am letzten Tag. Also ging es weiter zu den heißen Quellen Seltún.

Und danach bin ich zu meinem Startpunkt für die heute geplante Wanderung gefahren. Etwas weiter die Südküste entlang in Richtung Westen. Hier ist zuletzt im August 2022 ein Vulkan ausgebrochen und damals konnte man sogar während des Ausbruchs die Wanderwege an den Hängen entlang laufen und die Lava bestaunen.

Aber um dort hin zu kommen, musste ich erstmal ein Stück laufen und ich wäre fast schon am ersten Hügel wieder umgekehrt. Der Wind wurde immer stärker und als ich über den Hügel drüber wollte, bin ich wie gegen eine Wand gelaufen. Zum Glück ging es danach auf einem etwas tiefer gelegenen Weg weiter, aber der Wind blieb mein ständiger Begleiter. Die ersten Blicke auf die Lava haben mich aber dann immer weiter getrieben.

Der Ausbruch ist leider vorbei, also musste ich mich mit der abgekühlten Lava begnügen. Das ist aber trotzdem faszinierend, man sieht genau, wie die Lava die Hänge hinunter geflossen und dann irgendwann erstarrt ist.

Neben dem Tal, durch das die Lava geflossen ist, konnte man einen Grat entlang wandern bis hoch zu einem Aussichtspunkt, mit Blick auf den Vulkan. Den habe ich mich dann auch immer weiter hoch gequält und es war wirklich eine Quälerei. Ich hab noch nie so einen Wind, bei so einem schönen Wetter erlebt. An manchen Stellen, hat es einem fast die Füße weg gezogen. Auf der ersten Ebene angekommen, habe ich dann das Plateau überblicken können, mit dem eigentlichen Krater, der die Lava ausgespuckt hat. Man erkennt es kaum, aber die kleine Erhebung in der Mitte der schwarzen Lava, da kam alles raus.

Ganz noch oben bin ich dann aber doch nicht gelaufen, bis zum vorletzten Hügel habe ich gegen den Wind angekämpft, dann hatte er mich gebrochen und ich bin zurück zum Auto, bevor es mich vom Vulkan gepustet hätte. Berg runter war das dann sogar noch schlimmer, als ob ständig jemand hinter dir steht und dich versucht den Abhang runter zu schubsen… aber ich habs ohne Unfall zurück zu meinem Auto geschafft. Kurz noch ein Abstecher an den Rand der Lava, man konnte bis hin laufen.

Das war ein sehr, sehr anstrengender aber schöner Abschluss dieses Urlaubs. Auf dem Weg zum Hotel hab ich dann noch zwei kleine Fotostopps gemacht, es gab noch eine sehr große heiße Quelle zu sehen.

Der letzte Stopp war dann eine Brücke über die Kontinente. Dort brechen die beiden Kontinentalplatten von Nordamerika und Eurasien auseinander und man kann mit ein paar Schritten von einem Kontinent zum anderen laufen.

Damit habe ich dann meinen Urlaub quasi beendet und bin nach Keflavik ins Hotel Berg gefahren. Glücklicherweise gibt es hier wieder einen heißen Pool, in den ich mich natürlich gleich mal rein geworfen habe.

Morgen früh (sehr, sehr früh) geht es dann von hier aus direkt zum Flughafen, der ist nur noch ein paar Minuten entfernt. Beim Einchecken, habe ich diesmal das komplette Auto ausgeräumt und frage mich gerade, wie zum Teufel ich das vor zwei Wochen alles in den Koffer gebracht habe… Das ein- und auspacken in den Hotels war eigentlich relativ entspannt die ganze Zeit, weil ich einfach einen Teil immer im Auto gelassen habe. Für den Flug muss aber jetzt alles irgendwie zurück in den Koffer.

Ich bin froh, dass ich noch eine Übernachtung hier habe, sonst hätte ich den Tag heute nicht mehr so genießen können, selbst wenn mein Flieger erst am Abend gegangen wäre. Jetzt kann ich in Ruhe packen und morgen früh geht es direkt zum Flughafen.

Damit ist also wiedermal ein wundervoller Urlaub zu Ende und ich glaube es wird noch einige Zeit dauern, bis ich die vielen Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet und irgendwie im Kopf sortiert habe. In den letzten zwei Wochen habe ich einfach so unfassbar viel gesehen und Erlebt. Es war unvergesslich und ich werde jedem der es hören will (oder auch nicht) von Island vorschwärmen…

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