Heute ging es mit der Fähre von Hirtshals nach Kristiansand, jetzt bin ich endlich in Norwegen angekommen. Das einchecken auf die Fähre war sehr entspannt, ich war rechtzeitig dort und habe die Wartezeit dann gemütlich im Camper verbringen können. Die Fähre war nicht wirklich überfüllt, deswegen hätte ich mir die Sitzplatz Reservierung auch sparen können, aber ich hatte keine Lust 3,5 Stunden auf unbequemen Stühlen oder mit Wanderungen über die Decks zu verbringen. Also habe ich es mir in meinem Sessel bequem gemacht und mir die Zeit mit Netflix vertrieben.
Die Ankunft in Kristiansand macht sofort Lust auf Norwegen. Viele kleine vorgelagerte Inseln, schroffe Felsen, so hab ich mir das Land vorgestellt. Zuerst hatte ich überlegt die Nacht in der Stadt zu verbringen, mich dann aber doch entschieden gleich aufzubrechen und bis nach Lillehavn zu fahren, einem kleinen beschaulichen Örtchen kurz vor Kap Lindesnes, dem südlichsten Punkt Norwegens.
Auf dem Weg konnte ich mich schon mal an die Verkehrsverhältnisse hier in Norwegen gewöhnen. Keine 100m vom Hafen entfernt hat der erste Tunnel begonnen und führte steil im Berg nach oben. Sowas wie Autobahnen findet man hier glaube ich überhaupt nicht, oder nur sehr selten. Die Straße führte einspurig, in den Fels gehauen, durch Tunnel und in engen Kurven, bergauf und bergab aus Kristiansand heraus. Nach der Abzweigung von der E39, der Hauptstraße Richtung Stavanger, wurde es erst richtig abenteuerlich. Die Straße wurde immer enger und immer kurviger, Autos und Menschen habe ich trotz einiger Ortschaften auf dem Weg so gut wie keine gesehen. Die Abfahrt zum Campingplatz hab ich dann gleich mal verpasst und bin auf Sträßchen kaum breiter als mein Camper bis runter an den kleine Fischereihafen gefahren bis es nichtmehr weiter ging. Zum Glück für mich, gab es einen Wendehammer, sonst hätte ich ein Problem bekommen…
Der Campingplatz liegt genau wie die ganze Ortschaft sehr schön, mitten zwischen Felsen, direkt an der Küste. Eine kleine Runde zu Fuß habe ich noch gedreht, bevor ich es mir im Camper für den Abend gemütlich gemacht habe.
Eines ist mir auf der Fahrt heute und gestern in Dänemark auch schon aufgefallen, irgendwas machen die Nordmänner (und Frauen) in Punkto Elektromobilität besser als wir. Alleine auf der 1,5 Stunden Fahrt von Kristiansand hierher habe ich mindesten 10 Teslas gesehen, die mir entgegen gekommen sind. Und das sind nur die auffälligen Elektroautos. Mit Sicherheit waren noch viel mehr darunter, die ich nicht als solche erkannt habe.
Die Besitzerin hat mich schon vorgewarnt, morgen soll ein Gewitter kommen und die ersten Ausläufer spürt man hier an der Küste schon. Bin noch am überlegen, ob ich es morgen dann einfach hier aussitze, oder doch gleich weiter fahre, mal sehen… Eigentlich wollte ich mir morgen den Leuchtturm am Kap Lindesnes anschauen und dann weiter die Küste entlang Richtung Stavanger fahren.
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